Erfahrungsberichte,  Spanien

Sevilla #2

Stadt und Umgebung

Ich bin im September in Sevilla angekommen. Es waren Temperaturen bis zu 37 Grad, was zu Anfang natürlich gewöhnungsbedürftig war. Aber trotzdem überzeugt das dauerhaft schöne, wenn auch anfangs sehr heiße Wetter. Die Stadt an sich ist unglaublich schön und es gibt hier fast in jeder Ecke etwas zu entdecken.

Ob es die kleinen Gassen, die Gebäude, die Sehenswürdigkeiten oder die vielen kleinen Parks sind. Auf jeden Fall muss man sich die Kathedrale, den Alcazar, die Plaza de España und den Parque María Luisa angucken. Abends sind die Straßen, Bars und Restaurants immer voller Menschen. Es gibt unzählige Bars und (Tapas-)Restaurants, vor allem in der Nähe der Plaza Alfalfa und der Alameda de Hercules.

Von Sevilla aus kann man auch gut und günstig mit dem Bus in andere Städte oder ans Meer reisen. Falls man lieber eine organisierte Reise mit einer Gruppe machen möchte, bieten sich dafür die Reisen von ESN oder ECS an. Beide bieten sowohl Städtetrips als auch Trips zum Meer an. Außerdem bieten sie noch Reisen über das Wochenende an. Zum Beispiel nach Marokko, an die Algarve oder nach Granada mit zusätzlichem Ausflug ins Skigebiet Sierra Nevada. Ich selber bin sowohl alleine als auch mit beiden Anbietern gereist.

Sprache/sprachliche Vorbereitung

Zur Vorbereitung habe ich an der RUB einen Sprachkurs belegt. Das Niveau für die UPO war damals auf A2 ausgeschrieben, was viel zu niedrig ist. Die angeblich vorhandenen englischen Rechtskurse beschränkten sich leider nur auf einen.

Wenn man einen Sprachkurs an der UPO belegen wollte, war zunächst die Absolvierung eines Einstufungstests notwendig. Man wurde dann in einen Sprachkurs entsprechend dem erreichten Niveau zugeteilt.

Der Sprachkurs (6 ECTS) fand zweimal die Woche jeweils eine Stunde und 20 Minuten statt. Grundsätzlich hat mir der Kurs viel Spaß gemacht, aber er war sehr spielerisch gestaltet und auch keine 428 Euro wert. (Nur der A1-Sprachkurs ist kostenlos.)

Zuammenfassend muss ich sagen, dass meine Spanischkenntnisse sich während des Semesters zwar verbessert haben, aber nicht ausreichend waren, um den spanischen Rechtskursen wirklich folgen zu können.

Unterkunft

Ich habe ca. eine Woche nach meiner Ankunft eine Wohnung gefunden. Vorher habe ich in einem Hostel gewohnt. Nach Wohnungen habe ich überwiegend im Internet gesucht. Bei der Wohnungssuche muss man immer möglichst schnell Besichtigungstermine verabreden, ansonsten sind die freien Zimmer/Wohnungen sehr schnell weg. Mit einer Freundin zusammen bin ich in eine Wohnung in der Nähe der Plaza Nueva gezogen. Die Wohnung war nicht besonders groß, reichte für uns beide aber völlig aus. Außerdem lag sie absolut zentral. Das einzige Manko an der Wohnung war, dass sie keine Heizung hatte. Im Sommer war das natürlich kein Problem, aber gerade im Dezember und im Januar war es in der Wohnung gefühlt kälter als draußen.

Ankunft/Erste Woche

Es gab einen Orientierungstag. Dieser hat mit einer kleinen Einführung begonnen. Danach hat jeder erstmal seinen Studentenausweis bekommen. Als nächstes wurden wir in kleinere Gruppen eingeteilt und uns wurde der Campus (Räumlichkeiten, Bibliothek, Mensen) gezeigt. Außerdem wurden wir mit den Leuten von ESN bekannt gemacht. Diese organisieren über das ganze Semester viele Reisen und Partys. Zuletzt wurde uns noch das Onlineportal der UPO erklärt und in diesem Zusammenhang auch die Kurswahlen.

In der ersten Woche musste man sich zunächst ein Zertifikat über die Ankunft an der UPO ausstellen lassen. Als nächstes wurde der Stundenplan zusammengestellt. Nachdem man den vorläufigen Stundenplan erstellt hatte, hatte man eine Woche Zeit, um die Kurse noch zu ändern. Man könnte in dieser Woche die ausgewählten Kurse besuchen, um einen groben Eindruck vom Kurs zu bekommen. Was hier jetzt erstmal ganz nett klingt, fand ich aber sehr chaotisch. Die Kurse waren sehr schnell voll und ein Umwählen kaum mehr möglich.

Das ARIC ist für die Erasmusstudenten zuständig. Leider kann man dort kaum mit Hilfe rechnen. Oft fühlte sich niemand zuständig und die Organisation läuft überhaupt nicht.

Fächerauswahl

Die Kurse an der UPO sind in einen theoretischen (2h) und einen praktischen (1,5h) Teil aufgeteilt. Für den praktischen Teil bestand Anwesenheitspflicht. Man musste dort fast immer in Gruppen zusammenarbeiten und am Ende der Stunde die Arbeit einreichen. Diese wurde dann benotet, was ich größtenteils als sehr stressig empfunden habe. Generell war das ganze System sehr stark verschult. Außerdem wird in den Rechtskursen kaum bis gar nicht mit dem Gesetz gearbeitet und in der Klausur ist die Benutzung untersagt.

Leider gab es nur einen Rechtskurs auf Englisch (Europarecht). Dieser Kurs war jedoch voll und ich habe keinen Platz mehr bekommen. Ansonsten konnte man für die englischsprachigen Kurse nur in die Doppelstudiengänge ausweichen und hat dann Wirtschaftskurse belegt.

Ich habe folgende Kurse belegt:

  • Derecho Penal I (6 ECTS) – Dieser Kurs fand auf Spanisch statt. Leider fiel es mir wegen der Sprache teilweise schwer, dem Kurs zu folgen. Der Professor war aber sehr nett und hilfsbereit. Die Abschlussklausur bestand aus 16 multiple-choice-Fragen und drei Theoriefragen.
  • International Relations (6 ECTS) -Dieser Kurs fand auf Englisch statt und wurde von vielen Erasmusstudenten besucht. Obwohl der Kurs als Rechtskurs ausgeschrieben war, ging es weniger um Recht, sondern mehr um Geschichte. Die Klausur bestand aus sechs Themen mit jeweils zwei/drei Fragen, von denen wir vier Themen aussuchen und bearbeiten mussten.
  • Economic History (6 ECTS) -Dieser Kurs fand auch auf Englisch statt. Eigentlich habe ich den Kurs nur wegen der Sprache gewählt.

Die Notenskala ging von 0-10 Punkten. Um eine Klausur zu bestehen, musste man mindestens fünf Punkte erreichen. Der praktische Teil des Kurses machte 30% der Endnote aus. Man konnte also in diesem Teil schon drei Punkte erreichen, die einem dann für die Klausur gutgeschrieben wurden.

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