Krakau #1
Start und Wohnung
Mein Auslandssemester in Krakau startete eine Woche vor Beginn der Orientation Week. Ich wollte gerne schon früher vor Ort sein, um mich etwas einzuleben und zurecht zu finden bevor es los ging.
Glücklicherweise hatte ich eine eigene Wohnung, mit der Straßenbahn ca. 10 Minuten von der Innenstadt entfernt. Durch meine Vermieterin hatte ich immer einen Ansprechpartner und ich habe mich schnell zurechtfinden können. Ich habe mich gegen einen Platz im Studentenwohnheim entschieden, da ich schon gehört hatte, dass es keine Einzelzimmer gibt
und mir Zeit und Ruhe für mich in meinem Alltag wichtig sind. Ich hatte trotzdem guten Kontakt zu den Leuten im Wohnheim und wir haben einiges unternommen.
Uni und Kurse
In der Orientation Week habe ich sehr viel von der Stadt gesehen und viele neue Leute kennengelernt. Es war eine bunte Mischung aus Informationen zum Alltag an der Uni und Erkunden der Stadt. Am Ende der Woche konnte ich mich schon sehr gut in der Stadt zurechtfinden und habe
viele nette Leute kennengelernt.
Als Kurse habe ich folgende gewählt:
- Employee protection in polish labour law
- European Labour Law
- Introduction to polish constitutional law and political system
- Introduction to polish civil law
- Introduction to polish administrative procedural law
- Polnisches Arbeitsrecht
Alle Kurse haben mir gut gefallen. Ich konnte Vergleiche zum Deutschen Rechtssystem ziehen und habe gemerkt, dass ich mich in Zukunft viel mit dem Thema Arbeitsrecht beschäftigen möchte, da es mir sehr viel Spaß macht.
In jedem Kurs haben wir Materialien zu den Vorlesungen bekommen. Lektüre war nicht erforderlich, da die Prüfungen auf den Vorlesungsunterlagen basierten. Ich war überrascht, dass es ein so großes Kursangebot auf Englisch gab. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die
Professoren die Inhalte auch gut und verständlich vortragen.
Zu den oben genannten Kursen habe ich auch die Prüfungen abgelegt. Eine Präsentation konnte ich in Constitutional Law halten. Dort habe ich ein Urteil vorgestellt und die Gesetzeslage vor und nach dem Urteil herausgearbeitet. Eine mündliche Prüfung habe ich in employee protection und Polnisches Arbeitsrecht abgelegt. Die anderen waren schriftlich. Es
wurden Fragen gestellt und wir musste kleine Fälle lösen.
Ich habe mich gefreut, dass wir dort andere Prüfungsformen hatten als in Deutschland, dadurch war es eine andere Herausforderung und ich konnte mein Englisch aufbessern.
An der Uni hat mir lediglich nicht gefallen, dass es eine Stadt-Uni und keine Campus-Uni ist. Das war anfangs eine Umstellung. Allerdings weiß ich jetzt auch, dass ich auch im Café gut lernen kann, was ich vorher nicht gedacht hätte.
Alltag
Mein Alltag in Krakau war nicht viel anders als hier. Nach der Uni habe ich noch etwas mit Freunden unternommen, habe gekocht oder bin zum Sport gegangen.
Am Wochenende habe ich meine Familie in Rybnik besucht oder andere Ausflüge gemacht. Unter anderem bin ich mit ein paar Freundinnen in die Tatry Berge nach Zakopane gefahren und wir haben uns dort das Morskie Oko im Nationalpark angeschaut. Die Hauptstadt Warschau musste ich mir selbstverständlich auch anschauen.
Soziale Kontakte
Meine sozialen Kontakte bestanden fast ausschließlich zu anderen Erasmus-Studenten. Es war spannend die anderen Kulturen kennenzulernen und sich über verschiedenste Themen auszutauschen.
Das ESN der Jagiellonian – Universität hat ein Mentoren Programm angeboten. Dort wurde man von einem einheimischen Studenten betreut. Diese Möglichkeit hat mich angesprochen und diese habe ich auch genutzt.
Durch die verschiedenen Kurse hatte ich immer verschieden Menschen um mich und habe im Laufe des Semesters noch einige neue Leute kennengelernt.
Fazit
Zusammenfassend bin ich sehr froh und stolz, dieses Auslandssemester absolviert zu haben. Ich habe vieles erlebt, gelernt und für meine Zukunft mitnehmen können. Man bekommt Abstand vom Leben zuhause, kann gewisse Dinge überdenken und ich starte nun mit sehr viel Motivation in meine Examensvorbereitung.
Ich kann es jedem empfehlen, ein Auslandssemester zu absolvieren, es lohnt sich.